Gewaltfreie Kommunikation bei Kindern und Familie

Shownotes

In dieser Folge tauchen wir gemeinsam mit Rosa - Maria Buchalik, Expertin für Gewaltfreie Kommunikation (GFK) und familienorientierte Begleitung, tief in die Welt der wertschätzenden und empathischen Kommunikation ein. Wir sprechen darüber, wie Eltern, Kinder und andere Bezugspersonen durch die Haltung der GFK ein liebevolleres, klareres und friedlicheres Miteinander erleben können.

Darum geht’s in dieser Folge:

  • Was Gewaltfreie Kommunikation wirklich bedeutet – und was nicht
  • Wie Eltern schwierige Situationen gelassener begleiten können
  • Welche Rolle Bedürfnisse und Gefühle im Familienalltag spielen
  • Praktische Beispiele für herausfordernde Momente mit Kindern
  • Warum GFK kein “Erziehungstrick”, sondern eine Haltung ist

Tipps von Rosa - Maria Buchalik für einen sofortigen Start im Alltag

Über die Expertin: Rosa - Maria Buchalik Rosa Marie Buchalik ist zertifizierte Trainerin der Gewaltfreien Kommunikation, Elternberaterin und Autorin. Seit vielen Jahren begleitet sie Familien, pädagogische Fachkräfte und Einrichtungen auf dem Weg zu mehr Verständnis, Verbindung und Kooperation.

Für wen ist diese Folge?

  • Eltern, die friedvoller kommunizieren möchten
  • Menschen, die GFK besser verstehen oder anwenden wollen

Alle, die den Familienalltag entspannter und bedürfnisorientierter gestalten möchten https://www.rosamariabuchalik.com/

Transkript anzeigen

00:00:08: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

00:00:11: Dieser Podcast von Farm Plus soll sie bei genau diesem Thema unterstützen.

00:00:17: In allen Lebenslagen.

00:00:18: Immer wieder verschiedene Fokusthemen und immer wieder passende Experten.

00:00:23: Der Podcast für Berufstätige zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

00:00:43: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge dieses wunderbaren Podcasts.

00:00:48: Schön, dass ihr wieder dabei seid.

00:00:50: Und heute geht es um ein Thema,

00:00:52: das,

00:00:52: ich glaube, schon für viele Menschen so ein richtiger Gamechanger sein kann, ob das im Beruf ist, in der Beziehung im Alltag.

00:00:59: Das Thema heißt gewaltfreie Kommunikation.

00:01:03: Und ich freue mich ganz riesig, heute jemand ganz besonderen begrüßen zu dürfen, und zwar ist das Rosa Maria Buchalig.

00:01:09: Sie ist psychologische Beraterin, Personal Coach und Referentin bei FAMPLUS.

00:01:15: Hallo, Rosa Maria!

00:01:17: Hallo Denise, ich freue mich auch sehr, da zu sein.

00:01:20: Ja, ganz große Klasse.

00:01:21: Jetzt denkt man ja, gewaltfreie Kommunikation.

00:01:24: Eigentlich mache ich das ja tagtäglich, aber gewaltfreie Kommunikation ist in dem Fall ein tatsächliches Kommunikationsmodell eigentlich.

00:01:34: Wie würdest du es in deinen eigenen Worten erst mal zum Einstieg erklären?

00:01:39: Das ist gar nicht so leicht.

00:01:40: Ich würde damit anfangen, dass das erste Mal, als mir das begegnet ist, dass jemand gesagt hat, ich habe da so ein Buch gelesen über Gewaltfeierkommunikation, dass ich mir gedacht habe, das brauche ich nicht.

00:01:54: Der Begriff hat mich tatsächlich abgeschreckt und ich bin dann irgendwann im Laufe meiner Ausbildungen nochmal drüber gestolpert.

00:02:02: Und hat mir gedacht, okay, jetzt muss ich es mir doch mal anschauen.

00:02:04: Und hat mir dann das Original quasi das Standardwerk geholt von Marshall Rosenberg.

00:02:10: Das heißt, ich glaube, gewaltfreie Kommunikation, eine Sprache des Lebens.

00:02:14: Und hab die ersten zwei Seiten gelesen und das war wie ein... Tor zu der anderen Welt.

00:02:20: Also,

00:02:21: das

00:02:22: ist ja wirklich Wahnsinn.

00:02:23: Ja,

00:02:25: erzähl mal, was stand so grob drin in den Erden?

00:02:27: Was stand drin?

00:02:27: Genau, ich glaube, startet mit einem Gedicht.

00:02:29: Das war schon schön.

00:02:31: Und im Prinzip war es für mich so ein Entdecken von... Es geht ja dann ganz schnell darum, dass er davon spricht, okay, es gibt Gefühle, es gibt Bedürfnisse.

00:02:40: Das war ein komplett neuer Begriff für mich.

00:02:43: Also, hatte ich natürlich schon gehört, aber was... Also auf mich bezogen, was bedeutet es eigentlich, ein Bedürfnis.

00:02:49: Genau.

00:02:50: Und dann dieses, ah ja, Wahrnehmung von Beobachtungen trennen.

00:02:54: Und es waren ganz viele so verschiedene Sachen, wo ich mir gedacht habe, interessant.

00:02:59: Und dafür soll man jetzt reden, so quasi im Alltag.

00:03:03: Das kommt doch eh nicht so oft vor.

00:03:06: Ja, und wie oft das vorkommt?

00:03:08: Eigentlich täglich mehrfach, aber das weiß ich auch erst seitdem ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe.

00:03:13: Und das tue ich erst, seitdem ich weiß, dass wir hier heute aufeinander treffen.

00:03:18: Du bist ja Expertin für wertschätzende Kommunikation und emotionale und soziale Intelligenz.

00:03:26: emotionale und soziale Intelligenz.

00:03:28: Das finde ich ganz, ganz spannend.

00:03:30: Kannst du das mal beschreiben?

00:03:32: Was bedeutet es, emotional Intelligenz zu sein?

00:03:35: Was muss ich dafür lernen?

00:03:37: Genau.

00:03:39: Ja, ich habe das einfach festgestellt.

00:03:40: Ich hatte eben erste gewaltfreie Kommunikation und habe dann gemerkt, okay, also es geht ja um, wenn man es ganz doll runterbricht, um vier besondere Punkte.

00:03:50: Das ist eben dieses Lass mal schauen, wie sich deine Wahrnehmung von einer möglichst objektiven Beobachtung trennen lässt.

00:04:00: Also dieses Bewusstsein oder ein Bewusstwerden von ich gehe durch die Welt und ich habe meine Wahrnehmung.

00:04:06: Und wenn ich an andere Menschen herantrete, dann meistens mit meiner Wahrnehmung.

00:04:11: Und es ist sehr hilfreich, auch mal zu überlegen.

00:04:14: kann man das möglichst objektiv beschreiben, auf was ich jetzt quasi eingehe.

00:04:19: Also,

00:04:20: wie stelle ich mir so eine Szene jetzt im Alltag vor?

00:04:22: Ich gehe in einen vollen Supermarkt zum Beispiel.

00:04:26: Wie kann genauso eine Szene aussehen, die du gerade beschreibst?

00:04:29: Genau, also... Ich glaube, es geht eben darum, sagen wir mal, ich gehe in den vollen Supermarkt und ich versuche da mit meinem Wagen reinzukommen und irgendjemand schneidet mich, also huscht vor mir rein und ich fühle mich irgendwie ausgebremst oder so.

00:04:47: Was soll das jetzt?

00:04:49: Hat die mich voll geschnitten?

00:04:51: Erga mich vielleicht.

00:04:52: Man ist sofort auf Krawall gebürstet, würde ich mal sagen.

00:04:54: Genau,

00:04:54: das kann sein.

00:04:55: Genau, jetzt ist die Frage.

00:04:56: An einem Tag ist man voll auf Krawall gebürstet und an dem anderen Tag wäre es einem vielleicht gar nicht so aufgefallen.

00:05:02: Man hätte vielleicht noch gesagt, bitte gehen Sie vor oder so.

00:05:05: Und das ist schon das Spannende, zu sehen, okay, hey, was genau ist jetzt eigentlich gerade passiert?

00:05:10: Meine Interpretation ist, mich schneidet jemand und ich werde plötzlich wütend.

00:05:16: Das heißt, offensichtlich fühle ich mich jetzt gerade irgendwie davon wirklich persönlich angegangen, also dass die mich jetzt, dass die sich jetzt vorgedriggelt hat oder so interpretiere ich die Sache.

00:05:29: Genau, genau.

00:05:30: Für die andere Person ist die Wahrnehmung vielleicht eine ganz andere, entweder vielleicht dasselbe, also dass sie denkt, warum fährt die jetzt, warum denkt die, darf die zuerst?

00:05:40: Oder aber die ist so in ihrem Kopf, oh Gott, ich muss jetzt schnell einkaufen, dass sie die Situation, dass sie mich zum Beispiel gar nicht wahrgenommen hat.

00:05:50: Und da quasi so ein Unterschied zu finden zwischen, was hätte eine Kamera aufnehmen können?

00:05:57: Und wie habe ich das dann interpretiert?

00:06:00: Mich nimmt ja eh keiner Ernst.

00:06:01: Und ich wurde vorher auch schon geschnitten und alle finden mich irgendwie blöd oder ich weiß nicht, was dann auch passieren

00:06:06: kann.

00:06:08: Oder heute habe ich einen guten Tag und ach, schön, dass ich die vorlassen konnte.

00:06:11: Also man lernt einfach ein bisschen mehr über sich, wenn man überlegt, was war die Situation?

00:06:17: Und welche Gefühle hat sie ausgelöst?

00:06:19: Und dass es eben sagt mir was über mich selbst, was bei mir gerade los ist.

00:06:24: Warum bin ich jetzt genervt, wenn mich jemand schneidet mehr als zum Beispiel bei einem anderen Tag?

00:06:29: Ich sage dir ganz ehrlich, heute Morgen habe ich irgendwie gedacht schon nach dem Ausstieg.

00:06:33: Ich bin total positiv eigentlich und freue mich auf jeden neuen Morgen.

00:06:37: Heute dachte ich... Ja, irgendwie weiß ich nicht.

00:06:41: Der Tag fühlt sich jetzt schon gebraucht an.

00:06:43: Dann gibt's so ein, zwei Situationen, da ging's mir dann auch mit den Kindern nicht schnell genug und irgendwie, ach, ich weiß nicht, man ist so.

00:06:50: Und jetzt, wo du das sagst, denke ich so, eigentlich muss ich mit mir selber erst mal so ein bisschen im Reinen sein und mir selber klar sein, vielleicht ist heute einfach nicht mein Tag, aber das macht ja theoretisch nichts.

00:07:02: Ich kann es ja trotzdem für mich irgendwie drehen.

00:07:04: Weißt du, was ich meine?

00:07:05: Ja.

00:07:07: Genau.

00:07:08: Und da die Frage zu stellen, das ist total gut, dieses Beispiel.

00:07:11: Weil du könntest dich jetzt natürlich damit aufhalten, wie unmöglich deine Kinder sind, die ja nicht schnell genug machen und immer das Gleiche und immer geht alles auf meine Kosten.

00:07:21: Genau.

00:07:22: Was ich total verstehe, weil wir tatsächlich ganz oft uns genauso fühlen.

00:07:27: Aber da ist eben ein Schritt Richtung Lösungssuche, die wirklich dann auch greift.

00:07:32: Genau das.

00:07:34: Ach.

00:07:34: Schau mal, heute strengt mich das besonders an, weil, was brauch ich denn eigentlich?

00:07:39: Also, da kommen wir dann aufs Bedürfnis quasi.

00:07:42: Und das Bedürfnis, dass das Spannende einer gewaltfreien Kommunikation ist, eben der nächste Schritt dann.

00:07:49: wo man auch versucht, unabhängig von anderen Personen oder bestimmten Sachen, also so quasi Greifbares, zu überlegen, was brauche ich?

00:07:59: Also nicht so, ich brauche, dass du jetzt nett bist zu mir oder ich brauche jetzt, dass du leise bist oder möglichst schnell dich anziehst, sondern einen Schritt nochmal kurz zurückzugehen und zu sagen, warum würde mir das jetzt helfen, wenn du dich möglichst schnell anziehst oder wenn du

00:08:14: so...

00:08:15: Ah, weil ich eigentlich noch Ruhe brauche oder was zu essen oder Unterstützung gerade, weil mir alles zu viel ist oder so.

00:08:23: Also diese so ein bisschen auf eine höhere Ebene einen Schritt zurückzumachen.

00:08:28: Warum?

00:08:29: Weil es dann bei der Lösungssuche hilft.

00:08:31: Dann fällt mir nämlich ein, okay, ich brauche eigentlich Ruhe, dann muss ich jetzt vielleicht nicht das Kind dafür verantwortlich machen gerade, sondern hey, ich kann ja schnell vielleicht meinen Partner ansprechen.

00:08:40: und sagen kannst übernehmen.

00:08:41: Aber zu dieser Lösungsfindung, dass es sich quasi weitet, komme ich erst, wenn ich nochmal einen Schritt zurückgegangen bin und überlegt habe, was ist das grundsätzliche eher abstrakteren Bedürfnis, um dann wieder verschiedene Lösungswege zu bekommen.

00:08:56: Ja, ich bin voll auf den, ja, ja, ich verstehe, ich bin total auf den Zug aufgesprungen.

00:09:02: Das ist manchmal so ein spezielles Familienmitglied, dem sage ich manchmal, du denkst immer, jeder will dir was Böses.

00:09:09: Ja, und genau das ist es ja eben nicht.

00:09:11: Also so wie du sagst, jeder hat irgendwie seinen, seinen Alltag und tut eben Dinge.

00:09:15: und wenn es im Supermarkt vor mich huschende ist zum Beispiel.

00:09:19: Die will mir ja nichts Böses, die Frau in dem Augenblick.

00:09:22: Und genauso wenig meine Kinder, wenn die halt tröten, dann haben die jetzt halt das Bedürfnis, den Adventskalender besonders langsam aufzumachen.

00:09:29: Das ist das, was, glaube ich, was mir so auffällt, warum es so wahnsinnig schwer auch ist, gewaltfreie Kommunikation so einführend irgendwie zu machen.

00:09:42: Ich mach so Workshops und Seminare.

00:09:44: Und da bin ich immer hin und her gerissen.

00:09:46: Sprech ich erst mal über wie das, also eben die allgemeinen Schritte und so weiter.

00:09:51: Und dann kommt man aber ganz schnell, gerade bei Eltern dahin, dass die ja meistens schon so oft über ihre Grenzen gehen und schon so am Limit, also wirklich, es ist einfach so, am Limit irgendwo Sachen erledigen und wo es dann in der Früh schnell gehen muss oder wo man dann abends keine extra Energie mehr gefühlt hat, um ein Kind zum Zähnepulfen zu motivieren oder so, ne?

00:10:15: Und da ist es so wichtig zu verstehen, Wenn wir gewaltfrei versuchen zu sein und quasi einen einen inneren Fokus auf Gefühle, Bedürfnisse und so setzen, dann müssen wir immer bei uns anfangen.

00:10:28: Also dieses, was du beschrieben hast.

00:10:31: Du kannst nicht empathisch auf dein Kind eingehen, wirklich, wenn du nicht selber mit dir eingecheckt hast.

00:10:39: Weil sonst ist es dieses, okay, ich mach jetzt noch Okay, einmal noch bin ich jetzt geduldig, weil danach kriege ich dann quasi die Belohnung, dass ich dann entspannen kann.

00:10:48: Und dann ist es doch nicht, und dann wird mir immer saurer.

00:10:51: Ja,

00:10:51: ja, ja.

00:10:52: Sondern dieses Okay, man muss erst sich selber, wie du gesagt hast, erst so ein Innere mit sich selber ins Reine kommen, zumindest verstehen, was in einem los ist.

00:11:03: Um dann... die Situation so zu gestalten, dass man selbst vorkommt und das Kind.

00:11:09: Ja,

00:11:10: ja, ja.

00:11:11: Jetzt sind es ja manchmal, ob es das Kind ist oder der Partner zum Beispiel.

00:11:15: Jetzt sind es dann ja so Dinge.

00:11:16: In einem Moment passiert was und sofort schießt ihr, ich sage jetzt mal ganz ehrlich, die Wut ins Herz, in den Hals, in den Kopf.

00:11:26: Was tue ich genau in der Situation, um... wieder zurückzufinden.

00:11:30: Das kann ja wie so ein kleiner Handwerkskoffer sein, den wir jetzt mal packen.

00:11:36: Was mache ich genau in der Situation, wie ich merke, jetzt wird es gleich böse mit mir.

00:11:40: Ja, also ich glaube, der erste Schritt, der riesig ist, ist genau das, was du gesagt hast, dass man es in der Situation merkt.

00:11:50: Also dass man quasi merkt, jetzt kochen meine Emotionen über.

00:11:56: So.

00:11:57: Warum ist es so ein Riesenschritt für ganz viele?

00:12:01: Weil wir tatsächlich, und das ist nochmal zurück, um auf emotionale Intelligenz zu kommen, weil wir im Großen, also ganz viele Schwierigkeiten damit haben, überhaupt Emotionen... wahrzunehmen und uns nicht damit zu identifizieren, sondern sie als quasi wie so ein Ampelsystem zu nehmen, als Hinweis, als hilfreichen Hinweis auf Bedürfnisse.

00:12:28: Also man sagt in der GFK auch, die Gefühle sind quasi wie so ein Ampelsystem für Bedürfnisse.

00:12:34: Wenn wir angenehme Gefühle haben, dann sind bestimmte Bedürfnisse erfüllt, wie zum Beispiel Am Wochenende hatte ich Geburtstag, hab gefeiert, hab meine Leute da sitzen sehen und war so völlig glücklich und locker und leicht.

00:12:49: Und da waren so viele Bedürfnisse von mir erfüllt, nach Kontakt, nach Austausch, nach guten Essen.

00:12:56: Also, das sind quasi, das heißt, meine Gefühle, die ich gerade, also die, die mir, sind ein Signal dafür, dass viele Bedürfnisse gerade erfüllt sind.

00:13:05: Und wenn ich schmerzhafte Gefühle habe, wie Wut, Frustration, Ärger, Trauer und so weiter, dann ist das quasi ein Signal dafür, dass bestimmte Wichtige, für mich gerade wichtige Bedürfnisse nicht erfüllt sind.

00:13:20: Ach, alles klar.

00:13:21: Und

00:13:21: das ist so spannend, dass zu verstehen, meine Gefühle sind ganz wichtige Botschafter.

00:13:28: Und was viele von uns gelernt haben, ist eher große Gefühle.

00:13:32: wenn sie gut sind, okay, aber auch da gezügelt bitte.

00:13:36: Und schmerzhafte Gefühle möglichst schnell wegmachen, weil das ist irgendwie, zeigt man nicht, ist irgendwie, da muss man sich runter regulieren möglichst schnell.

00:13:47: Ja.

00:13:48: Und deswegen sind wir meistens damit beschäftigt, das zu versuchen, zu unterdrücken.

00:13:53: Wir spüren, wir werden irgendwie wütend, wir haben es gar nicht so richtig bewusst auf der Kappe.

00:13:57: Es kommt so ein, wie sagt man, Notfallsystem springt an mit, Ich muss das jetzt noch

00:14:03: aushalten.

00:14:05: Genau, genau, genau.

00:14:06: Und gleichzeitig der innere Kompass.

00:14:08: Nein, es ist wichtig, dass ich dieses Gefühl ernst nehme, weil es ist gerade was für mich nicht okay.

00:14:15: Und dann explodiert es halt einfach irgendwann.

00:14:17: Genau.

00:14:17: Im besten Fall ja nicht, deswegen sprechen wir heute.

00:14:20: Genau.

00:14:21: Und deswegen ist der erste Schritt so verdammt, also den feier ich immer mit meinen Klienten oder Klientinnen.

00:14:28: wenn sie sagen, ich habe gemerkt, wie es in mir hochkam.

00:14:32: Ja.

00:14:32: Und dann darfst auch erst mal eskalieren wieder.

00:14:35: Wir wollen immer kleine Schritte machen, machbare Schritte.

00:14:37: Das ist das Erste, das wirklich zu sagen, hey, beim letzten Mal habe ich es wenigstens vorher gecheckt, dass jetzt, dass es jetzt, dass mich jetzt dann überkommt, dass es jetzt von bald reißt.

00:14:48: Weißt du was bei uns manchmal wirklich, dass ich dann genau in so einem Augenblick mach, dann... Und das nervt natürlich alle hier im Haus.

00:14:58: Wenn man einfach nur, hör doch auf zu stöhnen.

00:15:00: Also sage ich mal so dieser Impuls.

00:15:03: Und dann denke ich manchmal, es ist nur ein kleines Geräusch.

00:15:05: Es sind anderthalb Sekunden und dann machen

00:15:08: so viel

00:15:08: kaputt.

00:15:10: Ja, aber weißt du, ich glaube, ich hätte jetzt gesagt, es ist... Genau das Richtige, weil das ist mit diesem, das machen kaput und andere Leute nehmen, das dann persönlich ist.

00:15:20: Genau das Problem, was wir haben, zeigt bitte nicht, dass du jetzt gerade nicht auf deine Bedürfnisse klarkommst oder sowas.

00:15:27: Davon wollen wir weg.

00:15:28: GFK ist quasi, wenn wir uns darauf einlassen, dann geht es am Ende immer um Kontakt.

00:15:34: Also mit der GFK, das quasi das finale Ziel ist, Kontakt zu schaffen.

00:15:40: Verbindung.

00:15:41: Und dazu gehört es sich, intäger und authentisch zu zeigen mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen.

00:15:47: Und genau das, was du beschreibst mit.

00:15:51: Das ist ein innerer Impuls deines Körpers, deines sehr intelligenten Nervensystems, der sagt, tief durchatmen, das schafft Entspannung.

00:16:02: Das macht dir Weite, du bist angespannt, wenn du wütend wirst oder frustriert, dann hast du genau diese Enge.

00:16:08: Das heißt so ein Hangunger-Solvester ist eigentlich genau das Richtige.

00:16:13: Einmal tief durchatmen, ist das im Endeffekt.

00:16:17: Okay.

00:16:18: Ich würde das gar nicht wegtun und es gibt ganz unterschiedliche Methoden.

00:16:20: Ich habe mit Kindern festgestellt, man darf sich... man darf alles ausprobieren.

00:16:26: Man darf sich schütteln.

00:16:27: Man darf aufstehen und zum Fenster rennen und das Fenster aufreißen und da einmal rausatmen.

00:16:33: Man kann anfangen in der komischen Stimme zu sprechen.

00:16:37: Ich flippe jetzt gleich auf.

00:16:40: Und man kriegt an zu singen.

00:16:42: Das sind alles Sachen, die total simpel... aufs Nervensystem wirken, auf das gerade aktuell überwahlste Nervensystem.

00:16:52: Du hast doch ein Mikro bei mir installiert, oder?

00:16:56: Gerade dieses, dass man wirklich so überdreht für den Augenblick, aber eben bewusst, dass man sagt, oh, ich raste gleich aus.

00:17:03: Ja, so was zum Beispiel.

00:17:05: Und genau wie du sagst, ganz unbewusst ging es mir so, wie du es gerade beschrieben hast, dass man sich damit so ein bisschen

00:17:12: Luft macht.

00:17:13: Ja.

00:17:13: Und eigentlich dann so ein bisschen den Müll, den Dreck.

00:17:17: Ein bisschen wegquetscht, sage ich jetzt mal.

00:17:20: Genau.

00:17:21: Und der Unterschied zu Vorsicht hier ist es doch irgendwie nicht in der Art von Gewalt oder Gewalt frei ist.

00:17:31: projizier meinen Frust oder meine Wut aufs Kind.

00:17:34: Das heißt, ich fange an das Kind mit einzubeziehen in dieses, jetzt mach doch mal oder immer bist du oder mit dir ist nichts zum Aushalten oder so, solche Sachen, also dass man quasi dieses Ha, auf das Kind schmeißt und das gerade verantwortlich macht für den eigenen Zustand.

00:17:53: Und das beinhaltet tatsächlich, also wenn man ist halt echt gewaltes ein übler Begriff, aber es ist halt so, weil man den anderen mitverantwortlich macht.

00:18:04: In einer Art, die oft dann eben eine Art von beschämend ist oder halt nur ist es halt geschimpft.

00:18:09: Es ist etwas, wo ich, wo das Kind dann auch... einen Schmerz empfinden wird oder sich angegriffen fühlt oder kann ganz unterschiedlich reagieren.

00:18:18: Manche Kinder distanzieren sich ganz stark und manche fangen an zu weinen oder werden noch doller aufgeregt oder so.

00:18:25: Aber trotzdem, das ist quasi das.

00:18:27: Oder zu sagen, ich flippe, ich bin, also ich bin ganz so wütend, ich heils nicht mehr aus.

00:18:32: Ich stehe jetzt auf, ich brauche Luft oder irgendwie sowas eigenverantwortlich quasi, das anzugehen.

00:18:39: Das ist also... Ja, die Gewalt in der Kommunikation, dass man quasi, naja, ich sage es jetzt mal kindgerecht, böse dem Partner, dem anderen gegenüber wird.

00:18:51: Also, dass man emotional gewalttätig wird.

00:18:54: Es geht ja hier nicht um, dass man zuhaut oder ein Kind rupft oder so.

00:18:59: Sondern das ist tatsächlich die Gewalt in der Kommunikation.

00:19:03: Genau.

00:19:04: Also, darum geht es, dass man sagt, okay, dieses Und da muss man dann auch gleich einen Schritt weitergehen, weil das immer ganz wichtig ist.

00:19:11: Aber dieses Verantwortung zu übernehmen für die eigenen Gefühle in dem Moment heißt, eben, siebzehn Uhr abends, wenn mein Kind, ich komme nach der Arbeit heim und mein Kind möchte dann noch irgendwie, es hat gerade wahnsinnig viel Energie und ich hab gar keine Energie und hüpft auf der Couch rum, dann wäre meine Reaktion ungefiltert, vielleicht, ja, jetzt auf oder, also, oder, also.

00:19:37: oder immer auf der Couch und geht gar nicht und runter, habe ich schon gesagt.

00:19:42: Aber wenn es das morgens am Samstag macht, wenn ich ausgeschlafen bin und alles ist okay, dann ist meine Reaktion ganz anders, vielleicht nur viel freundlicher, vielleicht nervt es mich trotzdem, aber dann sage ich, ich kann so bitte von der Couch runtergehen oder so, oder es darf sogar auf der Couch hüpfen.

00:19:56: Und das nur als Beispiel, dass die Art, was in uns ausgelöst wird, eben ... Nicht so stark, viel, viel weniger an die eigentliche Situation geknüpft ist, die im Außen passiert, als an das, was in uns gerade vorgeht.

00:20:11: Und das ist, glaube ich, einfach sowas, wo man merken muss.

00:20:17: Manchmal kann ich meinem Kind wunderbar die Zähne putzen und dass ich fühl mich nicht so, als würde es mich gerade ausnutzen und als würde das jetzt das Wichtigste auf der Welt sein, dass es schon längst selbstständig kann.

00:20:27: Und ich mache es sogar gerne, weil ich mir denke, das ist jetzt gerade ein Moment, wo wir irgendwie lustig zusammen sind und so.

00:20:32: Und dann im anderen Tag ist es für mich wirklich die krasseste Anforderung und der größte Verpaar oder das dreisteste, was das Kind jetzt verlangen kann.

00:20:43: das klar zu bekommen.

00:20:44: Und deswegen darf ich eben nicht das auf den anderen schmeißen und sagen, ja, du bist jetzt alleine dafür verantwortlich, dass ich so wütend bin, sondern zu sagen, hey, für mich ist heute das einfach nicht mehr drin, weil ich bin schon wahnsinnig müde.

00:20:59: Ich bin gestresst schon oder mein Kopf ist noch an dem Problem, dass ich in der Arbeit hatte und deswegen kann ich überhaupt nicht hier, also für sich das zu sortieren.

00:21:08: Aber nicht das so auf den anderen zu schmeißen.

00:21:10: Ja,

00:21:10: ja, okay.

00:21:11: Sag mal, du hattest vor einiger Zeit schon von den vier Schritten oder den vier Säulen gesprochen.

00:21:18: Ich glaube, wir haben gerade zwei, die wir durchgängigen.

00:21:22: Einmal mein eigenes Bedürfnis, dann war es noch so wie die Beobachtung.

00:21:27: Also was ist eigentlich tatsächlich wirklich passiert?

00:21:30: Punkt drei und vier.

00:21:32: Was kommt da noch zu?

00:21:33: Genau, dann kommen noch die Gefühle dazu.

00:21:36: Da haben wir auch schon ganz viel darüber geredet.

00:21:38: Und da auch so, glaube ich, so die wichtigste Botschaft ist, was wir vorher gesagt haben mit, ich sag auch nicht gerne, schlechte Gefühle und gute Gefühle, sondern eben, man sagt dann eher, das eine sind schmerzhafte oder unangenehme Gefühle und die anderen sind halt angenehm.

00:21:52: Einfach um diese Assoziation mit schlecht soll weg, muss möglichst schnell unterdrückt werden, ein bisschen benannt wird.

00:22:00: Und man merkt, nee, unangenehm heißt einfach nur Wahnsignal.

00:22:05: Da muss ich darauf eingehen.

00:22:07: Da muss ich jetzt schauen, was ich brauche.

00:22:09: Mhm.

00:22:10: Genau.

00:22:11: Und ... das ist der dritte Schritt, das quasi klar zu bekommen.

00:22:17: Und da ist es, glaube ich, auch wahnsinnig hilfreich.

00:22:20: Da bietet die GFK auf viele Möglichkeiten, einfach mal so Gefühlslisten durchzugehen.

00:22:26: Von Worten, also wirklich in Sprache zu packen.

00:22:29: Meistens klingt man gestresst, genervt, wütend vielleicht noch.

00:22:33: Ähm ... frustriert, aber da gibt es nach anderen Worten irritiert, enttäuscht, nur verunsichert und so, die nehmen wir nicht so oft her.

00:22:44: Also und das hilft aber, die mal durchzugehen und da ein größeres Bewusstseinspektrum auf die eigenen Gefühlslagen hinzubekommen.

00:22:54: Ah, okay.

00:22:55: um sich selbst besser kennenzulernen und besser zu verstehen.

00:22:59: und dieses, ich bin gestresst von der Arbeit.

00:23:01: Was heißt das?

00:23:01: Warum?

00:23:02: Was genau?

00:23:03: Bin ich traurig, weil ich mich gerade, weil ich mir wünsche, dass ich mehr Impact habe oder weil etwas nicht so gut gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe.

00:23:13: Also einfach da, damit man besser da hinkommt, außer ich bin gestresst, na ja, und den bin ich jetzt ausgeliefert, so quasi.

00:23:20: Ja,

00:23:20: ja, genau.

00:23:21: Ist

00:23:21: halt stressig, statt den Schritt zu machen.

00:23:24: Nee, ich bin eigentlich frustriert oder ich war irritiert von einer Anfrage.

00:23:28: Warum?

00:23:29: Weil ich mir eigentlich mehr Vorhersehbarkeit wünsche.

00:23:31: Ah, okay.

00:23:32: Das heißt, ich kann mich jetzt darum kümmern, dass ich da Bescheid sage und so.

00:23:35: Also es ist wirklich dieses Auftritt wie sein eigentlich.

00:23:38: Wenn Menschen zu dir kommen, du hast auch gerade schon gesagt, du arbeitest viel mit Kindern.

00:23:43: Kann man denn... Ja, sowas tatsächlich lernen oder hat das grundsätzlich jeder in sich auch diese emotionale Intelligenz und du holst sie einfach wieder raus?

00:23:53: oder wie genau stelle ich mir das vor?

00:23:56: Hat man da die Gene für oder hat man sie nicht?

00:23:59: Nein, ich glaube, also man kann da ganz viel über sich lernen.

00:24:03: Ich glaube, dass eben das ist das tolle... auch dass sich jetzt einfach das Bewusstsein auch ändert in der Begleitung mit Kindern, dass man da eben überhaupt drauf schaut.

00:24:15: und also Kinder lernen das ganz schnell mit Erwachsenen, die sie eben begleiten, emotional, intelligent begleiten, also die darauf eingehen, die die Gefühle und Bedürfnisse mit in die Sprache packen.

00:24:30: Also es muss auch gar nicht.

00:24:31: Es gibt mir überhaupt nichts, kein Sprachmuster.

00:24:33: Also Kinder müssen keine GFK-Sprachmuster lernen oder irgendwelchen Satzbau oder so was.

00:24:39: Um Gottes Willen gar nicht.

00:24:41: Aber dieses ein Kind weint und jemand ist da, ums Co.

00:24:46: zu regulieren.

00:24:47: Also um einfach dieses, wie gehe ich mit Gefühlen um?

00:24:50: Kinder haben ganz starke Gefühle und die differenzieren sich immer mehr.

00:24:56: Also am Anfang ist es einfach Hunger

00:24:59: und

00:25:01: Lust.

00:25:01: Genau.

00:25:03: Und Sicherheit, diese Grundbedürfnisse.

00:25:05: Und das ergibt dann immer weiter.

00:25:09: Je mehr man in so eine kulturelle und soziale Umgebung kommt, kommen Bedürfnisse dazu.

00:25:14: Dann gibt es noch so Bedürfnisse, die haben nur manche Menschen.

00:25:17: Wenn ich mit einer Behinderung geboren bin, dann habe ich eine ganz andere Priorität für das Bedürfnis sozialer Teilhabe oder viel mehr Herausforderungen.

00:25:26: Aber das heißt ... Wenn wir den Kindern da was an die Hand geben, mit Gefühle zu benennen, zu versuchen, sind so Versuchsluftballons.

00:25:34: So kann es sein, dass du gerade wütend bist, dass dich das frustriert, dass dich das nervt.

00:25:39: Und wir müssen da gar nicht doll, wie ich gesagt habe, nicht zu meinem Kind.

00:25:42: Irritiert dich das jetzt, oder so?

00:25:44: Ja, genau.

00:25:47: Also später dann vielleicht, wenn es dann vierzehn, fünfzehn wird oder so.

00:25:50: Aber dieses überhaupt einen Raum zu lassen und ein bisschen zu sagen, da kann man übrigens auch drüber sprechen oder ich sage dir, wie es mir geht gerade.

00:26:00: Und was brauchst du denn gerade, diese Frage in den Raum zu stellen?

00:26:04: Was brauche ich?

00:26:05: Ich gebe dir auch Feedback, was ich jetzt brauche.

00:26:08: Und guck mal, das geht sich grad gar nicht raus.

00:26:10: Du willst Bewegung und ich will Ruhe.

00:26:13: Das ist ja jetzt, das passt ja irgendwie nicht so gut zusammen, finden wir trotzdem eine Lösung.

00:26:18: Also ich glaube, dieser Sortierprozess, wie können wir gemeinsam jetzt gerade zumindest mal auf den Tisch legen, was bei uns gegenseitig abgeht und das kann total ambivalent sein.

00:26:31: Aber das beruhigt die Kinder, das gibt ihnen eine Möglichkeit, das gegenüber zu verstehen, sich selbst zu verstehen.

00:26:37: Und das ist etwas, was wir auch als Erwachsene lernen können, wenn wir es als Kinder nicht gelernt haben.

00:26:42: Ja, ja,

00:26:43: ja.

00:26:43: Weißt du was zu unserer Tochter?

00:26:45: Die ist erst vier, also noch ziemlich klein.

00:26:47: Und nach dem ersten Entwicklungsgespräch im Kindergarten hat man zu uns gesagt, also ihre Tochter, die sorgt schon richtig für sich selber.

00:26:58: Das war für ein dreijähriges Mädchen, für mich als Mutter, ich habe drei, der älteste, achtzehn, war das so ein tolles Kompliment, weil das hat mich so positiv in diese Zukunft blicken lassen.

00:27:09: Wenn ein kleiner Mensch jetzt schon weiß, ich habe Durst, ich komme da nicht dran, ich gehe zu jemandem und sage Durst oder je nachdem in welcher Stufe der Sprache man sich gerade befindet, das fand ich so ein tolles.

00:27:25: Ach, so ein ganz tolles Gedanken eigentlich.

00:27:27: Viel schöner als wenn jemand gesagt hätte, auch die Kanton Buchstaben schreiben.

00:27:31: Ja, total.

00:27:32: Gute

00:27:32: Grundlage, oder?

00:27:33: Ich

00:27:34: bin auf jeden Fall genau, die sich so einstehen, verstehen, was man braucht.

00:27:40: Und eben, das fängt genau mit diesen kleineren oder mit diesen Grundbedürfnissen an und geht dann einfach weiter.

00:27:47: Und wird dann natürlich sozial etwas beanspruchsvoller, weil man plötzlich merkt, man will Sachen.

00:27:54: die vielleicht andere Leute irgendwie einschränken.

00:27:57: Ich will die Puppe haben und die andere hat die Puppe auch.

00:28:01: Und was geht es mir dann, möchte ich eigentlich jetzt gerade mitspielen, möchte ich alleine spielen, möchte ich eigentlich mitbestimmen und so, dass man da ein bisschen lernt.

00:28:11: Und das ist bei Kindern wirklich ein Reife-Prozess.

00:28:14: Also da muss man auch als Eltern verstehen, dass Kinder da ganz viel auch Grenzen haben.

00:28:21: Also, dieses Thema Zähneputzen ist wirklich immer der Burner an jedem ... ... ihrem Elternabend oder so.

00:28:27: Wo ich sage, wenn Zähneputzen ein tägliches Drama ist, dann ist es kein ... Da geht es nicht ums Zähneputzen, dann ist es ein Beziehungsproblem.

00:28:36: Also, dann ist quasi, wenn ihr euch immer streiten müsst oder du immer an deine Grenze kommst von Zähneputzen, dann ... Dann habt ihr beide in den Momenten, wo ihr Zähne putzen müsst am Abend leere Bedürfnisgläser.

00:28:52: Dann könnt ihr nicht.

00:28:55: Das muss immer wieder... Sie sagen dann auch die Eltern.

00:28:57: Ich weiß schon, dass das jetzt gleich wieder eskaliert.

00:29:00: Ah, okay.

00:29:01: Und dann sage ich, okay, aber dann... Also dann ist doch genau der Zeitpunkt, um zu schauen.

00:29:08: um welche Bedürfnisse geht es eigentlich, weil es offensichtlich nicht um Szene putzen geht.

00:29:12: Verstehe, ja.

00:29:13: Weil was für Bedürfnisse geht es dann?

00:29:15: Also zum Beispiel, das Kind hätte gerne ein bisschen mehr Nähe zum Beispiel, oder?

00:29:19: Genau.

00:29:20: Nähe, Unterstützung, Begleitung, Kontakt.

00:29:26: Also ganz viel.

00:29:26: Und dann ist es dieses, und das ist auch glaube ich was, wo die GFK so helfen kann bei der Eltern, bei der Elternschaft ist dieses Da hat man ja ganz oft Angst, wenn ich es jetzt einmal mache, da muss ich es immer machen.

00:29:37: Dann lernt mein Kind nicht Zähne putzen alleine.

00:29:39: Oder also dann eben, es wird nicht selbstständig.

00:29:41: Wenn ich jetzt darauf eingehe oder so, dann dann komme ich zu kurz oder ich kann das nicht immer leisten.

00:29:49: Oder man hat selber wirklich überhaupt keinen Nerv mehr dafür, jetzt jemanden vorsichtig die Zähne zu putzen, weil wir dann liebsten das Ding aus dem Fenster schmeißen.

00:29:57: Oh Gott.

00:29:59: Also

00:29:59: das kann wirklich zu krass.

00:30:01: Emotionalen Situationen führen sowas.

00:30:04: Das muss man sich mal geben.

00:30:05: Drei Minuten lang, oder vielleicht auch nur zwei bei Kinderzellen, zwei Minuten am Abend können ein komplettes Familiensystem strengen.

00:30:15: Krass, da geht es nicht um Serne

00:30:17: putzen.

00:30:17: Also das ist dann eigentlich so einleuchten, wo man dann sagt, okay, was geht es denn mir?

00:30:22: Mir geht es darum, nicht noch eine Anfrage heute.

00:30:25: Ich bin komplett überlastet.

00:30:28: Weißt du, was wir neulich?

00:30:29: Tolle Szene.

00:30:30: Wir sitzen mit zwei der drei Kindern im Auto und fahren.

00:30:34: Haben so zweieinhalb Stunden Fahrt vor uns.

00:30:35: Und schon nach drei Kilometern hörte ich das mindestens, gefühlt hundertste mal Mama.

00:30:42: Und was machte ich, Rosa Maria?

00:30:48: Wir hatten das schon, das Geräusch.

00:30:49: Und dann sagte mein Mann so leise neben mir, Mensch, du bist halt ... deren Größe halt, du bist halt, die Mama sei doch da stolz drauf.

00:30:57: Das heißt Thorsten, aber nicht hundertmal.

00:30:59: Also weißt du so dieses, natürlich bin ich das Tollste, was man haben kann.

00:31:04: Kinder, die Mama zu einem sagen, aber genau das, was du gerade sagst, irgendwann ist dieses, das Bedürfnisglas vielleicht leer, aber eben das Fass mit den Nerven drin, das ist dann halt manchmal auch einfach echt voll.

00:31:19: Schönes Beispiel, unser Ältester, Der musste immer richtig mich im Hintergrund haben, wenn es um die Hausaufgaben ging.

00:31:26: Das heißt im Hintergrund.

00:31:27: Ich war da, glaube ich, ziemlich ... Ich musste da immer ordentlich am Ball sein.

00:31:31: Und sein jüngerer Bruder, der flutscht total durch und der sagt, Mama, kannst du dich hier mal nehmen?

00:31:39: Und wir waren so stolz, dass er das alles alleine kann.

00:31:42: Und das kannst du doch alles alleine.

00:31:43: Und so wurden Hausaufgaben trotz eines Kindes, der alles konnte, Echt wochenlang zu so einem Problem.

00:31:51: Bis ich kapiert habe, er möchte einfach, dass ich da sitze.

00:31:55: Das habe ich bei seinem älteren Bruder gemacht.

00:31:57: Der hat es gehasst, aber er braucht das einfach.

00:32:00: Er hätte mich nach der Schule... eigentlich gerne neben sich.

00:32:04: Aber das sind ja Dinge, die muss man erkennen können und auch im Alltag, in diesem ganzen stressigen Alltag, wobei ich werde jetzt mal überlegen, was stresst mich eigentlich manchmal so?

00:32:14: Dann kann man es ja vielleicht irgendwie, ja, kann man ein bisschen dran arbeiten.

00:32:18: Gibt es so Fallen, in die man so reintappt, wo du sagst, Achtung, also hast du da so Tipps?

00:32:27: Gibt es so klassische Kommunikationsfallen?

00:32:31: Ja.

00:32:34: Also, beziehungsweise eine große Falle in der Elternschaft ist oder wo man darauf achten muss, ist, dass verstehen, sehen und Kontakt bedeutet und nicht Grenzauflösungen oder sowas.

00:32:46: Also dieses Empathie nicht als Entschuldigung oder Entschuldigungsanforderung zu sehen.

00:32:55: Also, wenn ich dieses Ich verstehe, dass mein Kind jetzt müde ist und so, deswegen muss ich ihm alles durch.

00:33:00: ihm gefühlt alles durchgehen lassen oder jetzt.

00:33:02: das heißt ja dann auch dass ich quasi jetzt wieder über meine eigenen Grenzen gehen muss weil wenn ich Verständnis habe so quasi ist ja klar der hat braucht halt jetzt gerade Bewegung.

00:33:12: deswegen lass ich ihn jetzt auf meinen Bauch hüpfen oder sowas das totaler Quark.

00:33:17: also da quasi zu sagen okay ein Verständnis auch in der Erwachsenenwelt ein Verständnis zuzulassen für jemand anderen und dem zu unterstellen, dass das Verhalten jetzt nicht per se gegen mich gerichtet ist, wenn es für mich unangenehm ist, sondern dass derjenige gerade irgendwie auf eine Art und Weise seine Bedürfnisse versucht zu erfüllen, die halt mit mir nicht zusammenpasst.

00:33:43: Das ist quasi der erste Schritt.

00:33:45: und dann sich darauf einzulassen, okay, was Und was geht's eigentlich?

00:33:49: Was brauchst du eigentlich gerade?

00:33:51: Was geht bei dir innerlich eben ab?

00:33:53: Und gleichzeitig aber zu merken, was brauch ich denn gerade und was geht bei mir ab?

00:33:58: Und das muss beides auf dem Tisch.

00:34:01: Verantwortlich für die Bedürfnisse der Kinder, wenn sie klein sind, sind tatsächlich meistens noch wir, weil sie eben noch nicht selber das alles machen können.

00:34:11: Deswegen ist da ein Ungleichgewicht im Sinne von, wenn das Kind wahnsinnig müde ist oder kann er auch... Klassischer als Beispiel, das Kind ist krank und braucht eigentlich Nähe und wir sind aber total abgeschlagen.

00:34:22: Dann merkt man, okay, das geht sich nicht ganz raus eigentlich.

00:34:28: Aber das ist so wichtig, wenn es jetzt um so Verhalten geht, wo wir auch allgemein sagen würden, das ist irgendwie nervig oder das Kind eben haut, weil es sich wahnsinnig ärgert.

00:34:40: Dann dieses Verständnis, okay, mein Kind ist drei Jahre alt, das ist normal, das ist Haut, es ist gerade wütend.

00:34:46: Und gleichzeitig geht es mir damit nicht gut.

00:34:50: Ich möchte quasi hier körperlich unversehrt oder unangegriffen bleiben.

00:34:54: Das heißt, ich spiegel dem Kind, ich sehe, wie es dir geht.

00:34:58: Also ich versuche dich zu verstehen, du bist wütend.

00:35:02: Und wir brauchen eine andere Lösung, wie du deine Wut zeigen kannst, weil die mit dem nicht zusammenpasst, wie es mir geht, mit dem, wie du dich verhältst.

00:35:10: Und das ist super wichtig, weil ich glaube, das ist auch die Diskussion ganz oft, also online, wenn es dann heißt, auch dieses bedürfnisorientierte Elternschaft und so, dass die Leute noch mehr über ihre Grenzen gehen.

00:35:21: noch mehr ja und versuchen immer so am Kind ausgerichtet und das aber selber dann vergessen wo wo stehe ich wie geht es mir und was brauche ich?

00:35:29: und und das muss beides auf dem tisch.

00:35:31: also das ist einfach ganz wichtig damit wir nicht in so ein bürn gsk bürn

00:35:37: auch ja ja ja jetzt ist ja das das was du gerade sagst.

00:35:42: das ist eigentlich finde ich oftmals genau das was wir mütter jungen frauen in anführungszeit Anführung sei, was mich angeht.

00:35:53: Aber was man eigentlich schon probiert, so ein bisschen diese Selbstfürsorge oder Achtsamkeit, ist ja auch ein großes Thema.

00:35:59: Ich erlebe das ganz häufig, dass der Konflikt dann zwischen zum Beispiel meiner Mutter und mir da echt groß ist, weil die kennen das gar nicht, habe ich das Gefühl.

00:36:09: Meine Mutter ist Mitte siebzig und die kennen einfach nur Augen zu und durch, Zähne zusammenbeißen so.

00:36:15: Ich habe jetzt das Bedürfnis, einfach mal Ja, für mich selber zu sorgen, das kennen die gar nicht.

00:36:22: Das ist echt ein Generationenkonflikt, kann das sein?

00:36:25: Total.

00:36:26: Also absolut.

00:36:27: Ich glaube auch, dass das zumindest was unsere Gesellschaft, also jetzt die westliche angeht oder auch gerade in Deutschland so, die letzten... Er hat zwei Hundert Jahre niemanden interessiert.

00:36:39: Also, da ging es nicht um Bedürfnisse, da ging es ums Funktionieren.

00:36:43: Also, gerade auch in der neuesten Geschichte im Zweiten Weltkrieg und so, dieses Bild von Mutterschaft natürlich auch, die Mutter, die sich aufopfert, die dazu da ist, um Kinder heranzubringen und so.

00:36:54: Also, das ist für unsere Elterngenerationen, meine sind jetzt auch schon siebzig, vollkommen absolutes Neuland.

00:37:02: gerade auch eben für Frauen oder so.

00:37:05: dieses Nein, die Aufgabe ist, eben die Kinder sich, also den Kindern, die Kinder zu begleiten oder den Haushalt zu machen auch und so weiter, also dieses klassische und vor allem auch alles alleine zu machen, ohne nach Unterstützung zu fragen oder sich zu beklagen und... Also, das ist total seltsam für Menschen, die so aufgewachsen sind, da überhaupt nachzufragen.

00:37:27: Und das ist auch fast gefährlich, weil, glaube ich, das ganz stark verankert ist, mit das darf ich nicht.

00:37:32: Also, ich kann das gar nicht zulassen.

00:37:35: Und deswegen, glaube ich, darf man da auch auf diese Generation hin ganz... Also mit ganz viel Verständnis, so dieses, okay, das ist wirklich wie eine Fremdsprache.

00:37:48: Und das ist... undenkbar eigentlich und provokant auch, weil da ganz viel Schmerz natürlich auch ausgelöst wird.

00:37:55: Ich hätte das auch vielleicht mal gern gemacht, mich gefragt, wie es mir geht und was ich brauche, aber war nicht drin.

00:38:02: Das war einfach kein nicht gesellschaftlich zugelassen.

00:38:07: Ja, genau.

00:38:07: Und

00:38:07: da ist ganz viel Schmerz.

00:38:11: Und da übe ich mich dann auch demnächst in gewaltfreier Kommunikation, glaube ich, in Bezug auf zwei Erwachsene, die eben dann ein Thema haben, was nicht ganz so einfach ist, sage ich mal.

00:38:25: Ja, das ist spannend.

00:38:27: Ich würde gerne noch einen Satz mit dir besprechen.

00:38:29: Und zwar steht der auf deiner Homepage.

00:38:31: Da schreibst du, heute bin ich nicht, wer ich gestern war und nicht, wer ich morgen sein werde.

00:38:38: Das bedeutet... Für mich, so habe ich es jetzt mal interpretiert.

00:38:42: Ich habe eigentlich jeden Tag die Chance, mich nochmal neu zu erfinden.

00:38:46: Wie würdest du es sagen?

00:38:48: Warum hast du den Satz auf deiner Seite?

00:38:52: Ja, also genau diese Interpretation auf jeden Fall.

00:38:56: Ich glaube, ich finde es eben so spannend, auch es zuzulassen.

00:39:03: Also, gerade jetzt, glaube ich, in dieser individualisierten Gesellschaft, in der wir leben, in dieser kommentierenden Gesellschaft, wo man eine Meinung braucht und wo man eben auch plötzlich in dem Bereich auch Coaching und so kommt das einfach oft vor, wo man sich fast spirituell battelt, wie achtsam man ist oder

00:39:25: wie ...

00:39:25: Genau.

00:39:26: Also ... Ich glaube, da ist es so wichtig ... das Ganze immer als Prozess zu sehen, sich selbst auch als Prozess wertzuschätzen, um eine gewisse Art von Offenheit zu haben, auf andere Menschen hin, auf sich selbst hin, auf etwas, was sich entwickeln kann, was Kontakt schafft.

00:39:50: Also du hast gestern, hast du das gesagt, deswegen bin ich heute immer noch sauer, also auch dieses, sondern diese Offenheit zu, wir sind so... lass uns diesen Wandel zulassen, der auch innerlich in uns vorgeht und wo wir selber auch erkennen können.

00:40:05: Gestern habe ich noch was gedacht, was ich heute vielleicht ganz anders noch mal erleben kann, weil ich mit jemand anderem zum Beispiel was geteilt habe.

00:40:15: Und trotzdem ist es heute ganz wichtig, also ohne das, ohne gestern gäbe es kein heute und heute kein morgen und so.

00:40:22: Also ich bin immer da, wo ich bin, aber es ist eben so ein... sich entfalten.

00:40:28: Und das ist, glaube ich, was mir so am Herzen liegt,

00:40:32: dass wir dann Offenheit

00:40:33: haben.

00:40:34: Ja, und manchmal ist bei mir zumindest so dieses klassische, bevor ich jetzt schnell eine Mail zurückschreibe, schlafe ich nochmal eine Nacht drüber.

00:40:42: Und am nächsten Tag wacht man auf und hat nochmal irgendwie einen anderen Blickwinkel drauf.

00:40:47: Wenn man dann die Mail... Mittagsschreibt.

00:40:50: Ich glaube, also für mich kann ich so sagen, dann habe ich meist ein gutes Maß irgendwie gefunden, mit dem ich auch Tage später noch zufrieden bin.

00:40:59: Das ist genau das, also muss ich jetzt noch kurz einhaken, aber das ist genau das, wie vorher auch der Seufz da, wo du dich da automatisch offensichtlich um dich selbst kümmerst, weil du merkst, okay, jetzt gerade große Gefühle, wenn ich jetzt zurück schreibe, ist es... kommt es quasi aus der Ecke.

00:41:17: Genau.

00:41:17: Wenn ich

00:41:18: aber noch mal drüber schlafe, dann kann dieses, genau dieser, also ich würde auch sagen, gewaltfreie Kommunikation ist eben so ein, einfach so ein Bewusstwertungsprozess oder so ein Sortierungssystem ein innerliches, dass wir abgehen, was beobachte ich, Wahrnehmung, das Trennen, Gefühle, Bedürfnisse und so.

00:41:37: Und das, was du dann sagst, dann schläft man drüber und dann kann sich das innerlich so ein bisschen sortieren.

00:41:41: Und dann kann man vielleicht, weil man mehr ... Auch auf sich hin.

00:41:45: Aha, okay, so war das bei mir.

00:41:46: Vielleicht ist es beim anderen, aber auch so.

00:41:49: Also, dann hat man einfach mehr Möglichkeiten, ne?

00:41:51: Und dann fühlt man sich integer.

00:41:53: Dann hat man das Gefühl, ja, schau, jetzt kann ich das auch klar kommunizieren, ohne jetzt so loszuschießen aus meiner Verletzung heraus, die eben sehr viel mit mir zu tun hat.

00:42:02: Die muss jetzt nicht gleich wieder an den anderen schießen und der schießt dann wieder zurück und so,

00:42:06: ne?

00:42:06: Genau, genau.

00:42:08: Sag mal, eine letzte Frage habe ich noch.

00:42:10: Und zwar, wenn es um kleine Kinder geht, auch wenn ein Kind ... ist, habe ich ja als Mutter Bedürfnisse, sage ich das dem Kind dann auch schon.

00:42:19: Wie mach ich das?

00:42:19: Wie kommuniziere ich das?

00:42:21: Auch mit Worten oder was hast du da noch ein Tipp?

00:42:25: Ja, also ich würde das immer machen.

00:42:27: Ich würde es auch mal im Baby erzählen.

00:42:30: Und da würde ich einfach natürlich gucken, man muss es auch nicht sprachlich machen.

00:42:34: Also das macht jeder ganz individuell.

00:42:37: Aber es ist... Es hilft dem Kind schon, wenn man sich erklärt so ein bisschen oder ein bisschen eine Innenschau gibt.

00:42:45: Also dieses, ah, jetzt setze ich mich mal kurz hin, weil, also das ist mir jetzt zu viel gerade.

00:42:52: Oder lass mal kurz ... Ist halt mit einem zweijährigen, okay, das zweijährige meinte vielleicht, es kann schon Laufrad fahren bis zum Spielplatz und dann schafft es doch den Weg nicht.

00:43:04: Und man hat sich vorher schon gedacht, wahrscheinlich muss ich das so mit Dingen schleppen und das gleich.

00:43:08: Also, es ist so eingetreten und man ist eigentlich auch ein bisschen sauer auf sich selber zum Beispiel, dass man es doch nicht besser wusste.

00:43:14: Ja, ja, ja, genau.

00:43:17: Und dann wegzugehen, also ganz oft sind wir halt in so einem Autopiloten.

00:43:22: was dem geschuldet ist, dass wir auch wirklich überfordert sind.

00:43:25: Also, da strukturell einfach viel zu machen wäre.

00:43:28: Aber das war zu dem.

00:43:30: und dann zu sagen, weißt du was, wir hocken es mal ganz kurz auf die Straße.

00:43:36: Ich muss kurz durchnaufen.

00:43:38: Und dann kann man wieder weiter.

00:43:40: Ich bin auch schon mit meinen Kindern zu dritt, weinend im Wald mal gesessen.

00:43:44: Weil wir uns eine viel zu große Fahrradkurs mehr genommen haben.

00:43:47: Und das dann losging mit Erne und ich hab immer gestresst, hab ich dir nicht gesagt.

00:43:52: Wir setzen uns jetzt alle hin und warten, bis dieser Gefühlsturm irgendwie weiterziehen kann.

00:43:58: Und dann schauen wir mal, wo es hingeht.

00:44:00: Und das war einer der schönsten Momente eigentlich für uns.

00:44:03: Den haben wir alle noch in Erinnerung, wo wir da auf diesen Moos saßen, vollkommen.

00:44:12: Jetzt schaffen wir das letzte Stück noch.

00:44:14: Also statt das so durch zu.

00:44:17: Und das hilft auch schon den ganz kleinen.

00:44:20: Wie geht Mama damit um?

00:44:21: Jetzt, die ist gestresst, die spürt das ja.

00:44:23: Die können das noch nicht formulieren, gar nichts.

00:44:26: Aber deswegen ist es so eine Hilfe, wenn wir sagen.

00:44:29: Und ich habe auch, ja, ich habe auch den Eindruck, weißt du, in dem Moment, wo man sagt, ich kann jetzt auch nicht mehr.

00:44:35: Und wisst ihr was, wir Kinder brauchen ja diesen Halt, ja, diesen Halt des Erwachsenen, der ihnen quasi ja immer noch den Weg vorgibt.

00:44:45: Und in dem Moment, wo du sagst, ich kann jetzt auch nicht mehr, ich bin jetzt auch durchgeregnet und müde und kaputt.

00:44:51: Aber man behält ja trotzdem irgendwie noch die Zügel in der Hand.

00:44:55: Und das gibst du ja in die Kinder weiter.

00:44:57: Und ich finde dann auch zu sagen, komm, wir packen das jetzt alle zusammen und behilfst du mir, dass wir das hier... Ja, schön, dass du das gesagt hast.

00:45:07: Das war einer der schönsten Momente.

00:45:08: Ich wette das Bild von dir, deinen Kindern im Moos.

00:45:12: Tatsächlich wäre ich noch ein bisschen dran denken.

00:45:14: Das sind ganz tolle Dinge.

00:45:16: Ich glaube, wir könnten nur noch drei Stunden weiter sprechen.

00:45:19: Ich würde mal vorschlagen.

00:45:20: Alle Links, Bücher auch zu deiner Seite packen wir hier unter diesen Podcast.

00:45:25: Dann könnt ihr, die ihr uns zuhört, da euch noch mal durchklicken.

00:45:29: Vielleicht nehmt ihr das ein oder andere noch mit.

00:45:32: Ich fand ganz prägnant, dass du gesagt hast, Gefühle sind wie ein Ampelsystem.

00:45:38: Und wenn man darauf achtet und merkt, okay, es springt gleich von gelb auf rot, dann der eine säuft, der andere spricht mit einer erhöhten Stimme, die auch immer.

00:45:48: vielleicht atmet man einfach mal tief durch.

00:45:51: Und dann geht man es einfach irgendwie an.

00:45:54: Das Thema gewaltfreie Kommunikation.

00:45:57: Ich finde, du hast einen tollen Job.

00:45:58: Ich glaube, du hast ganz, ganz viele tolle Begegnungen mit Kindern, mit Erwachsenen.

00:46:04: Und ich würde mich freuen, wenn wir uns irgendwann mal wieder hören, Maria, Rosa Maria.

00:46:08: Gerne,

00:46:08: ja.

00:46:09: Ich hatte dich auch sehr gefreut.

00:46:11: Wunderbar, dann wünsche ich euch einen ganz tollen Tag und wir hören uns wieder und dir, Rosa Maria, viel Spaß weiterhin bei deiner Arbeit und in deiner Familie.

00:46:23: Bis bald mal.

00:46:23: Dankeschön,

00:46:24: bis bald.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.